Der Klimawandel stellt nicht nur die heimischen Wälder, sondern auch Gärten und öffentliche Grünflächen vor enorme Herausforderungen. Gesucht sind Bäume, die mit den sich ändernden Bedingungen zurechtkommen: mit Hitzewellen und extremer Trockenheit, aber auch mit Starkregen und spätem Frost. Die Stiftung Gartenkultur will mit ihrem Informationspfad Bäume finden, die genau das können.
2022 begannen die ehrenamtlichen Macher mit dem Pflanzen. Die ersten 30 der grünen Hoffnungsträger wurden mit Hilfe des Regionalbudgets in die Erde gebracht – dabei handelt es sich um ein Förderinstrument der bayerischen Ämter für Ländliche Entwicklung. Anwendung findet es auch im Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben, das mit dem Regionalbudget Projekte in Gemeinden unterstützt, die im Rahmen einer Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) zusammenarbeiten. Im Raum Illertissen ist das die Integrierte Ländliche Entwicklung Iller-Roth-Biber. Deren Regionalmanager Andreas Probst ist überzeugt von den Ideen der Verantwortlichen: „Die Stiftung Gartenkultur macht super Projekte“, lobt Probst.
Beim Projekt „Klimabäume“ ist es aktuell für Rückschlüsse viel zu früh, stellt Dieter Gaißmayer von der Stiftung klar: „In fünf Jahren kann man vielleicht erste seriöse Aussagen treffen.“ In Gaißmayers Augen ist der Illertisser Informationspfad ein Mosaikstein von mehreren, die in Zukunft Ergebnisse zu geeigneten Bäumen liefern. Doch zuerst gilt es, die Bäume kennenzulernen und zu studieren, so Gaißmayer, der sich mit Machern vergleichbarer Projekte in Bayern austauscht. Darüber, was sich bewährt. Und darüber, was nicht.
Aktuell sind auch dank der Unterstützung durch die Volksbank Ulm-Biberach rund 50 Bäume gepflanzt und mit Infotafeln versehen. Konkret sind das zum Beispiel Geweihbaum, Zürgelbaum, Bitternuss, Trauben-Eiche und die Japanische Zelkove. Teil des Informationspfads ist aber auch der „Baumkindergarten“: ein umzäunter Bereich, in dem weitere zukünftige Klimabäume geschützt heranwachsen, bis sie groß und stark genug sind, um umgepflanzt zu werden. 111 grüne Hoffnungsträger sollen es insgesamt mal werden. Wann? „Das muss man entspannt sehen“, sagt Gaißmayer. Schließlich hat jeder Baum sein eigenes Tempo.
Zeitnah, womöglich noch heuer, soll ein Infopavillon entstehen, der für die Besucherinnen und Besucher zur ersten Anlaufstelle werden soll. Die Stiftung Gartenkultur ist übrigens Teil eines grünen Netzwerks auf der Illertisser Jungviehweide. Gleich auf der anderen Straßenseite wächst ein Klimawald mit Gastbaumarten aus verschiedenen Ländern der Erde heran. Und ein von Förster Bernd Karrer angelegter Baum- und Kunstpfad verknüpft Natur mit Skulpturen und Lyrik.
Text: Andreas Langer, Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben