Im Juni, den die bayerische Staatsregierung zum Monat des Flächensparens erkoren hat, macht der Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung (ALE) Unterfranken, Jürgen Eisentraut, auf beispielhafte Projekte aufmerksam. So lobt er in dem rund 525 Einwohner zählenden Wittershausen die hier gewählte Strategie, um den Altort zu revitalisieren.
Unpraktisch geschnittene Flächen neu ordnen
Etliche Anwesen stehen leer und verkommen zunehmend. Daher entwickelten die Kommune und das ALE gemeinsam mit der Bevölkerung ein Innenentwicklungskonzept. Dreh- und Angelpunkt sind Grundstücksneuordnungen. So können Flächen geschnitten werden, die aktuellen Anforderungen entsprechen und moderne Standards erfüllen.
Das ALE fördert das Konzept mit 27.400 Euro; das sind 81 Prozent der Gesamtkosten. Beabsichtigt ist, attraktive innerörtliche Baugrundstücke als Alternative zu einem Neubaugebiet auszuweisen. Insgesamt wurden laut Bürgermeister Mario Götz fünf Innenentwicklungsvarianten erstellt. Auf den dadurch gewonnenen bis zu 16 Bauplätzen sollen unter anderem vier Mehrfamilienhäuser mit alleine 16 Wohneinheiten errichtet werden. Kurzfristig können bis zu vier Bauplätze ermöglicht werden. Eine geringere Dichte der Wohnhäuser ist zu erreichen, wenn Gärten anstelle ungenutzter Scheunen und Ställe angelegt würden.
Wertvolle Natur schützen und bewahren
In einem Idealszenario kann auf 1,4 Hektar Neubauland verzichtet werden bei einer angenommenen Einzelgrundstücksgröße von etwa 500 Quadratmetern. In Wittershausen wird sichtbar, wie durch gezielte Maßnahmen zur Innenentwicklung der Flächenverbrauch reduziert und wertvolle Natur geschützt werden können. Die Ressource Boden ist begrenzt; weitere Versiegelungen verhindern, dass die Niederschläge an Ort und Stelle versickern