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Heimat, die man schmeckt und spürt

Drei junge Allgäuer lassen die Weichkäse-Tradition der Region wiederaufleben

Die drei Gründer der Genusskäserei im Heustadel.
Die drei Köpfe hinter der „Hoimat Genusskäserei“ (von links): Sebastian Herz, Lisa Benz und Philipp Haggenmüller im mittlerweile umgebauten Heustadel.
© Hoimat Genusskäserei

Das Herz ihres kleinen Unternehmens schlägt in Eschach, wo die drei Jungunternehmer ein über 270 Jahre altes, ehemaliges landwirtschaftliches Anwesen umgebaut haben. Es ist der elterliche Hof von Philipp Haggenmüller, doch Kühe standen dort zuletzt keine mehr im Stall.

Aus dem früheren Güllelager ist nach dem aufwändigen Umbau ein Käsekeller geworden. Ein Genussraum bietet Platz für Kurse und Veranstaltungen und dank einem Panzerglasfenster im Holzboden können Neugierige auch einen Blick auf die Produktion werfen: Transparenz ist einer der Grundpfeiler der „Hoimat“-Genusskäserei. Was im Käsekeller hergestellt wird, gibt es im integrierten Hofladen zu kaufen: in erster Linie Weichkäse, in verschiedenen Sorten und saisonal immer anders. Denn die verwendete Bio-Heumilch erzeugt ein örtlicher Landwirt, dessen Kühe ihr Futter auf Eschacher Bergwiesen finden. Und mit dem Aroma der Milch verändert sich eben auch der Geschmack des Käses.

Mit der Fokussierung auf Weichkäse haben sich Philipp Haggenmüller, Sebastian Herz und Lisa Benz bewusst eine Nische abseits der im Allgäu vorherrschenden Emmentaler- und Bergkäseherstellung gesucht. Und so sehen sie sich nicht als Konkurrenz für bestehende Betriebe, sondern als Ergänzung. Auch Bio-Joghurt und Frischkäse stellen die drei Gründer und Freunde im Bergdorf Eschach her. Und auch hier setzen sie, wie bei der Milch, auf kürzeste Wege: Manche der verwendeten Früchte und Kräuter werden ebenfalls im Ortsgebiet angebaut, der Rest stammt aus der Region. Erhältlich sind die „Hoimat“-Erzeugnisse im eigenen Hofladen – ein wichtiger Beitrag zur Grundversorgung –, sowie bei Geschäftspartnern aus der Region. Umgekehrt bieten die drei Eschacher Macher auch deren Erzeugnisse in ihrem Laden an: Marmelade, Chutneys, Bier, Wein oder Gewürze.

Das Thema regionale Wertschöpfung ist den drei Jungunternehmern wichtig, weBshalb sie auch Teil des Verbunds „HeimatUnternehmen“ sind. Im September stellten sie zum zweiten Mal einen großen Markt auf die Beine, bei dem Aussteller aus dem Allgäu ihre regional hergestellten Erzeugnisse präsentieren und verkaufen konnten. Und auch die Dorfgemeinschaft liegt den Betreibern am Herzen, weshalb sie die ausgebaute Tenne gerne heimischen Vereinen zur Verfügung stellen.

Das Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben hat die drei engagierten Allgäuer bei der Gründung ihrer Genusskäserei im Rahmen der Förderung von Kleinstunternehmen der Grundversorgung unterstützt. Auch die Initiative „HeimatUnternehmen" wird von der Behörde begleitet und gefördert.

 Text: Andreas Langer, Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben

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