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Hochwasserschutz trifft auf naturnahe Landschaftsgestaltung

Ein neues Rückhaltebecken soll Langenneufnach bei Starkregen schützen

Luftaufnahme des neuen Rückhaltebeckens
Am Hang westlich von Langenneufnach ist ein neues Regenrückhaltebecken entstanden. Dort fließt der namenlose Bach aktuell ruhig und unsichtbar unter dem Kies. Nach dem nächsten Starkregen soll das Wasser dank der neuen, naturnahen Dämme dann nicht mehr ungebremst in den Ort strömen.
© Andreas Langer, Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben

„Bei einigen Anwohnern ist das Wasser nach Starkregen in den Wohnzimmern gestanden“, berichtet Langenneufnachs Bürgermeister Gerald Eichinger. Die Staudengemeinde verfügt westlich des Ortes schon über diverse Rückhaltebecken, von denen die ersten bereits vor rund 15 Jahren im Rahmen einer Flurneuordnung gebaut worden waren. In den Wiesen südlich der Krumbacher Straße konnte man in der Vergangenheit allerdings nicht aktiv werden – die notwendigen Flächen waren nicht zu bekommen. Vor zwei Jahren änderte sich das, Bürgermeister Eichinger wandte sich an das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Schwaben, das im Ort auch eine Dorferneuerung begleitet und fördert.

Das Planungsbüro Daurer + Hasse skizzierte daraufhin, wie der neue Regenrückhalt aussehen kann und im Herbst 2024 rückte schließlich der Bagger an. Der westlich des Ortes fließende, namenlose Bach erhielt ein breiteres Bett. Zudem wurden drei Querriegel geschaffen: Erddämme, an denen sich nach Regen das Wasser stauen und in der Folge gedrosselt abfließen kann. Auch vom Bach mitgeführte Sedimente, etwa aus dem darüber liegenden Acker, können sich an den kleinen Dämmen nun ablagern. Wobei „klein“ der Wirkung nicht gerecht wird: „Das Rückhaltepotenzial ist größer als bei einem Damm unmittelbar vor der Bebauung“, meint Projektleiter Bernhard Bacherle vom ALE Schwaben. Für ihn ist das neue Becken ein „Vorzeigeprojekt in Sachen dezentraler Wasserrückhalt“.

Realisiert wurde es über die bayernweite Förderinitiative „FlurNatur“. Damit unterstützt das ALE Maßnahmen zum Erhalt der biologischen Vielfalt – so wie in Langenneufnach verbessern diese in vielen Fällen auch den Wasserrückhalt in der Fläche. 100.000 Euro betrugen die Kosten des neuen Beckens, 75 Prozent der Baukosten wurden über „FlurNatur“ gefördert. „Was mir daran so gut gefällt“, sagt Bürgermeister Eichinger, „ist der Nutzen für den Wasserrückhalt und die Modellierung der Landschaft.“ Das neue Becken sei gefälliger und schöner und die Regenrückhaltemenge größer als bei herkömmlichen Betonbauwerken.

Nach Abschluss der Bauarbeiten im November wurden noch einige Bäume und Sträucher gepflanzt. Inzwischen sind der veränderte Bachlauf und die kleinen Dämme eingewachsen und auch einige Frösche haben das Areal schon für sich entdeckt. Der namenlose Bach fließt aktuell ruhig und nahezu unsichtbar unter dem Kies – doch wenn er das nächste Mal nach Starkregen anschwillt, sind Bürgermeister und Experten guter Dinge, dass das neue Becken viel Wasser zurückhalten wird.

Text: Andreas Langer, Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben

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