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Einkaufen im ehemaligen Kuhstall

Staatspreis geht nach Zedtwitz

Ein Gebäude mit einer Straße im Vordergrund
Staatspreis für den ZEDTkauf
© ALE Oberfranken

Sicherung der Daseinsvorsorge und nachhaltige regionale Wertschöpfung: Was hinter dem Gewinnerprojekt steckt 

Die Wiederbelebung der Dorfmitte war bereits von 2004 bis 2016 zentraler Bestandteil der Dorferneuerung Zedtwitz. 2018 ergab eine Bürgerbefragung, dass sich die Zedtwitzer dringend eine fußläufige Einkaufsmöglichkeit, aber auch einen Treffpunkt im Dorf wünschen. In einem leerstehenden Dreiseithof entstand mit dem ZEDTkauf der neue Dorfladen sowie das moderne Café Gerdi. In Eigenregie und ohne Förderung baute die Kommune über dem Café drei Wohnungen aus. Die Sanierung der sogenannten Tenne zur zukünftigen Nutzung als vermietbare Räumlichkeiten runden das Konzept ab. Die Sanierungsarbeiten wurden mit größtmöglicher Rücksicht auf die Erhaltung der historischen Substanz durchgeführt. Holzbalkendecken wurden ertüchtigt, Dachstühle, wo möglich, saniert. Die Eindeckung des Gebäudekomplexes erfolgte mit Naturschiefer in altdeutscher Deckart. Im Außenbereich wurde ein Brunnen freigelegt und restauriert. Die Nutzung des Bestehenden und die behutsame Renovierung sorgen dafür, dass sich die Bevölkerung mit dem neu geschaffenen Treffpunkt mitten im Ort identifiziert. Der Umbau und die Erweiterung tragen das Haus und die Dorfgemeinschaft in die Zukunft. Der Arbeitskreis Dorfladen, der sich aus der Bürgerschaft Zedtwitzs gegründet hatte, begleitete das Bauprojekt von Anfang an. Anfang Oktober 2021 kamen 200 Bürgerinnen und Bürger zu einem „Tag der offenen Baustelle“, um sich über den Baufortschritt und die Gründung einer Unternehmergesellschaft (UG) zu informieren.  Am 16. Oktober 2022 feierten die Zedtwitzer mit einem großen Fest die Einweihung „ihres“ ZEDTkaufs. Die Verantwortlichen legen Wert darauf, wenn möglich Produkte von regionalen Erzeugern und Produzenten zu verkaufen. So trägt der Dorfladen nicht nur zur Sicherung der Daseinsvorsorge, sondern auch zur nachhaltigen regionalen Wertschöpfung bei.

Feierliche Übergabe der Staatspreise durch Ministerin Michaela Kaniber

Die feierliche Übergabe der zehn Staatspreise und eines Innovationspreises fand am 17. Oktober 2024 durch Staatsministerin Michaela Kaniber in der Allerheiligen Hofkirche in der Münchner Residenz statt. „Alle ausgezeichneten Projekte zeigen eindrucksvoll, was Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit den Kommunen und der Verwaltung zum Wohle des ländlichen Raums und seiner Bewohner auf die Beine stellen können. (…) Mit dem Preis schaffen wir hoffentlich viel Anreiz für möglichst viele Nachahmer im gesamten Freistaat“, so Kaniber in ihrer Laudatio. Der Wettbewerb „Land.Dorf.Zukunft“ findet alle zwei Jahre statt. Er ist vor allem auf Kriterien der Nachhaltigkeit ausgerichtet. Im Fokus des diesjährigen Wettbewerbs stand neben der „Stärkung der Grund- und Nahversorgung“ das Thema „Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel – Landschaftswasserhaushalt“. Üblicherweise müssen alle Projekte auch dem integrierten Ansatz entsprechen, zur Zukunftssicherung vitaler ländlicher Räume beitragen und dem Grundsatz einer aktiven Bürgerbeteiligung gerecht werden.  

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