„Heimatdörfer“ tun sich durch eine außerordentliche
Lebensqualität hervor und durch eine enge Verbundenheit ihrer Bewohnerinnen und
Bewohner. In einem vierstufigen Bewerbungsverfahren wählte eine Jury einen oder
zwei Kandidaten aus jedem der sieben bayerischen Regierungsbezirke als Sieger
2023 aus.
Preisgeld für weitere Verbesserungen
Die Prämierung ist verbunden mit einem Preisgeld, das im
Fall von Aidhausen 60.000 Euro beträgt. Dieses soll eingesetzt werden, um die
Attraktivität weiter zu steigern. So ist in Aidhausen geplant, einen
Lebensmittelautomaten anzuschaffen, um auf diese Weise das Nötigste sogar rund
um die Uhr einkaufen zu können. Ferner sollen die Küche der bestehenden
Mehrgenerationenwerkstatt vergrößert, Tafeln mit digitalen Informationen in Kombination
mit einer Gemeinde-App errichtet und Carsharing per Onlinebuchung angeboten
werden.
Rund 1650 Menschen leben in der Gemeinde Aidhausen westlich der Stadt Hofheim in Unterfranken. Sie besteht aus sechs Orten, die seit der Gebietsreform 1978 eine kommunale Einheit bilden. Am größten ist Aidhausen mit etwa der Hälfte aller Bürgerinnen und Bürger; urkundlich wurde es erstmals 824 erwähnt, ist allerdings vermutlich schon keltischen Ursprungs. Happertshausen ist als ehemaliges Königsdorf eine der ältesten Siedlungen des Haßgaues. Ein imposantes Renaissanceschloss und nebenan eine entsprechende Kirche bestimmen das Bild von Friesenhausen. Ebenfalls sehr geschichtsträchtig erscheint der einstige Würzburger Amtssitz Rottenstein, dessen Schloss im Bauernkrieg zerstört wurde. In Kerbfeld ist eine Barockkirche aus dem Jahr 1705 sehenswert. Nassach am Fuß des Haßbergtraufes wird geprägt von vielen gut erhaltenen Fachwerkhäusern.
Etwa 50 alte Gebäude neu belebt
Hervorzuheben ist in der gesamten Gemeinde, die zur
hochdekorierten Allianz Hofheimer Land (Europäischer Dorferneuerungspreis 2022)
gehört, die aktiv betriebene Innenentwicklung. Mithilfe eines kommunalen
Förderprogramms und Sanierungsberatungen konnten seit 2009 etwa 50 Leerstände
beseitigt werden. Unter anderem gelang es dank großen ehrenamtlichen Einsatzes,
im Kernort die alte Schule zu einem Musikvereinsheim umzugestalten. Ein
Dorfladen mit Bäcker und Metzer sowie die bereits genannte
Mehrgenerationenwerkstatt sichern die Nahversorgung und ermöglichen, sich
regelmäßig zu treffen.