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Nahversorgung aus und für den Kahlgrund

Eine freundliche Frau mit blonden Haaren und einem dunklen Kleid steht vor einem Verkaufsregal mit Lebensmitteln.
Michaela Mannel ist eine der beiden Geschäftsführerinnen des Hofstädtener Dorfladens.
© Bernhard Schneider

Hofstädten ist ein Ortsteil des Marktes Schöllkrippen im Kahlgrund im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg. Die rund 550 Einwohner sind selbst Eigentümer des am 12. April 2012 eröffneten Dorfladens. Viele von ihnen erwarben Anteile im Wert von jeweils 150 Euro; das Geld dient als Stammkapital einer sogenannten Unternehmergesellschaft (UG). „Auch die Ortsvereine und unsere potenziellen Lieferanten zahlten ein“, freut sich Michaela Mannel, die wie Tanja Staab als Geschäftsführerin agiert. So laufen beispielsweise sämtliche Einkäufe für die Vereinsfeste über den Dorfladen. Das beschert Umsatz – vorzugsweise mit Produkten aus der Region für die Region.

Dank sei der Dorferneuerung

Ein Laden mit Waren des täglichen Bedarfs fehlte in Hofstädten schon Jahrzehnte. Die Dorferneuerung bot die Chance, ein geeignetes Gebäude an zentraler Stelle zu errichten mit rund 80 Quadratmetern Verkaufs- und Begegnungsfläche. Michaela Mannel erinnert sich, dass die erste Ausstattung aus Weichholzregalen wie in einer Studentenbude bestand, dass Obst und Gemüse auf Tischen ausgelegt wurden und dass die vor Ort etwas verzehrenden Kunden auf gestifteten Stühlen Platz nahmen – in der „Babbelecke“

Der Anstoß, den Dorfladen im vergangenen Jahr umfassend zu modernisieren, kam daher, weil eine energieeffiziente Kühltheke erworben werden sollte. Jetzt locken in dieser Auslage die Torten, die Alt und Jung im neuen Café mit dem durch Mehrheitsentscheid gewählten Namen „Kleine Auszeit“ nur zu gerne verspeisen. Zur Mittagszeit gibt es immer etwas Deftiges aus der heißen Theke, mittwochs bereitet das Team in der Küche eine komplette warme Mahlzeit zu. Beliebt sind ebenfalls zwei weitere kulinarische Angebote: der Aufstrich des Monats und der Salat des Monats.

Art und Weise ist konkurrenzlos

Fast 110.000 Euro investierte die UG in den Aus- und Umbau des Ladens. Davon waren gut 90.000 Euro zuwendungsfähige Kosten im Sinne des Förderprogramms für „Kleinstunternehmen der Grundversorgung für vitale Dörfer“; das Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken gewährte den Höchstsatz von 45 Prozent. Nach dem Dreikönigstag 2023 war der Betrieb folglich für drei Wochen in einen Verkaufswagen ausgelagert. Die nächsten Dorfläden in der Region befinden sich in Kleinkahl und Wiesen. Dass im Nachbarort Geiselbach 2022 ein Supermarkt angesiedelt wurde, beunruhigte die umtriebigen Hofstädtener nur kurz. Was und vor allem wie sie etwas machen, ist eigentlich konkurrenzlos

„Die Kundschaft hat hier einen Vornamen“, bemerkt Michaela Mannel recht vielsagend. Soll heißen: Man kennt sich nicht bloß vom Sehen, man kennt auch die jeweiligen Vorlieben und Erfordernisse. Zum Sortiment gehören selbstverständlich auch Toilettenpapier und Fliegenklatschen, aber eben vor allem viele individuelle Genüsse, zum Beispiel eine extra Dorfladenkaffeeröstung und eigene Marmeladenkreationen – den „Hoschderer Früchtetraum“. Die Dorfladendamen füllen samstags die wahrhaft massenweise vorbestellten Frühstückstüten mit dem Besten von zweierlei Bäckern

Zentral, regional, gesund und urig

2016 errangen die Hofstädtener die Auszeichnung „Dorfladen des Jahres“ und 2017 gleich noch den Titel „Convenience des Jahres“. Dazu, dass die Bevölkerung des Kahlgrunds ihren Laden rege frequentieren, tragen ferner bei, dass der Linienbus vor der Tür hält und dass hier unmittelbar ein neuer Radweg vorbeiführt. Hinten am Gebäude ist eine E-Ladestation installiert. Elektrische Energie ja, Energydrinks sind hingegen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen tabu.

Erfrischungsgetränke löschen umso besser den Durst an einem schattigen Plätzchen am besten am plätschernden Schneppenbach. Tatsächlich kann der Hofstädtener Dorfladen außer mit „Kleine Auszeit“ und „Babbelecke“ sogar noch mit einem lauschigen Garten aufwarten. Der Sommer rückt näher …

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