Die Idee hatten Daniela Schönig und Yvonne Bauer vom Kinderschutzbund Schweinfurt. Unterstützung erhielten sie von der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) Schweinfurter Mainbogen. Einen Kinderrechtsplatz hatten in Bayern vor Gochsheim nur Dillingen an der Donau und Lindenberg im Allgäu. Den Schweinfurter Kinderschutzbund gibt es seit Februar 2008. Er ist eine noch junge Vereinigung innerhalb des 1953 in Hamburg gegründeten Bundesverband.
Ziele sind eine kinderfreundliche Gesellschaft, dass sich Kinder geistig, körperlich und sozial gut entwickeln können, dass Kinder in Entscheidungen und Planungen rund um ihre Lebensgestaltung eingebunden werden, dass ihre materiellen Bedingungen sich ständig bessern. Wenn Letzteres gelingt, könnte das Recht auf Bildung leichter umgesetzt werden. Der Kinderschutzbund beklagt: „Allzu oft entscheidet nicht Klugheit über den Bildungsweg von Kindern, sondern der Kontostand der Eltern. Herkunft macht Zukunft.“
Workshops, um Gewalt vorzubeugen
Oberstes aller Kinderrechte ist sicherlich das Recht auf Unversehrtheit. Laut offizieller Statistik werden jeden Tag in Deutschland 40 Kinder Opfer von (sexueller) Gewalt. Die ILE Schweinfurter Mainbogen veranstaltet speziell hierzu im Herbst noch zwei Workshops mit dem Titel „Schutzschild für Kinder und Jugendliche“. (23. Oktober in der Mehrzweckhalle in Röthlein und 27. November im Bürgersaal des Alten Rathauses in Gochsheim jeweils ab 18 Uhr.) Insbesondere Ehrenamtliche in Vereinen und sonstigen Organisationen, die ein Programm für junge Menschen anbieten, sind aufgerufen, sich sensibilisieren zu lassen und Gewalt gegen ihre Schutzbefohlenen vorzubeugen.
Zunächst waren jetzt erst einmal die Kids selbst aufgefordert, tätig zu werden: Kinderschutzbund und Jugendtreff hatten den Graffitikünstler Christian Böhmer gewonnen, die riesige Wand mit einer entsprechenden Botschaft zu versehen – mithilfe von Kindern und Jugendlichen. Nach Unterweisung und Anleitung setzten diese die von Christian mitgebrachten Spraydosen ein. Außerdem pinselten sie in reinem Weiß Schlagworte wie Gesundheit und Glück als wesentliche Ziele auf die Wand. Viele Hände machten der Arbeit bald ein Ende. Zum Schluss bekam das Werk noch einen Überzug, damit es möglichst ewig hält.
