Stilecht ausgestattet
Die vom Heimat- und Geschichtsverein Haibach-Grünmorsbach-Dörrmorsbach zusammengestellte fiktive Familie des Burgherrn umfasst drei Generationen. Sie stilecht einzukleiden, kostete ein hübsches Sümmchen. Da kam ein Zuschuss der ILE über genau 527,37 Euro gerade recht. Das Gewand nach historischem Vorbild steigert das touristische Interesse an Haibach und der Ketzelburg sowohl unter den Einheimischen als auch bei Auswärtigen.
Bei Führungen durch die Ruine ihrer auf einem Felsvorsprung errichteten Behausung kommt die neue, auf alt getrimmte Kleidung zum Einsatz. Bei Schulklassen ist eine erlebnispädagogische Geschichtsexkursion an einen Originalschauplatz mit Originalausstattung besonders beliebt.
Wohnturm mit Wirtschaftsbereich
Die Ketzelburg war wohl nur relativ kurz bewohnt – in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Zur Zeit, als das Dorf Haibach entstand; 1187 wurde es erstmals urkundlich erwähnt. Man erzählt sich die Sage von einem Ritter namens Heydebach. Dessen adelige Familie wählte einen nach drei Seiten zum Tal hin steil abfallenden Felsvorsprung, um einen angemessenen Wohnsitz mit angegliedertem Wirtschaftsbereich zu errichten. Auf die noch vorhandenen Fundamente, die eine Grundfläche von etwa 6,5 auf 6,5 Metern einfassen, war nach Einschätzung von Archäologen aller Wahrscheinlichkeit nach eine dreigeschossige Fachwerkkonstruktion mit Strohdach aufgesetzt.
Station am europäischen Kulturweg
Unter dem Mainzer Erzbischof und Kurfürsten Konrad von Wittelsbach (um 1130-1200) wurden sämtliche Ministerialen der Umgebung gezwungen, ihre Höhenburgen aufzugeben. Tiefere Einblicke in jene Umstände kann man auf dem europäischen Kulturweg mit dem Titel „Ritter, Fürst und Wellekipper“ dank lebendig gestalteter Informationstafeln gewinnen. Die Ketzelburg ist eine Station auf dem mit gelbem Europaschiffchen auf blauem Grund markierten Rundwanderweg.
Kontakt zum örtlichen Heimat- und Geschichtsverein: christian.fuchs@hugverein-haibach.info beziehungsweise 0171 8157693.