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Damit Fische sicher wandern können

An der Mindel haben zwei Kraftwerksbetreiber auch die Natur im Blick

Blick auf die Mindel, das neue Umgehungsgerinne und die Menschen bei der Inbetriebnahme.
Wasser marsch: An der Humprechtsmühle bei Burtenbach wurde erstmalig das neue Umgehungsgerinne geflutet. Hier können Fische und Kleinstlebewesen nun sicher und naturnah die Turbinen umwandern.
© Andreas Langer, Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben

Betrieben wird das private Kraftwerk Humprechtsmühle nördlich von Burtenbach von Andreas und Thomas Wunderlich. Die beiden Brüder erwarben es vor rund 40 Jahren und erzeugen seitdem jährlich zwischen 500.000 und 800.000 Kilowattstunden Strom. Dabei haben sie aber auch die Umwelt im Blick, weshalb sie nun eine naturnahe Aufstiegsanlage realisierten: ein sogenanntes Fischumgehungsgerinne, in dem Fische und andere im Fließgewässer lebende Kleinstlebewesen einen Höhenunterschied von rund drei Metern überwinden und sicher um die Turbinen herumgeführt werden.

Weichen musste dafür ein in die Jahre gekommener Stadel, der zeitweise auch als Wohnraum genutzt worden war. Um den Abriss und die Anlage des Umgehungsgerinnes kümmerte sich der Remsharter Baggerunternehmer Josef Bühler, der schon diverse andere Fischaufstiegsanlagen ausgehoben hat. Rund zwei Monate brauchte Bühler, um das Gerinne auszubaggern und zu modellieren. Entstanden sind darüber hinaus auch mehrere Biotope für Eidechsen sowie eine sogenannte Kiesbrenne: ein biologisch wertvoller Trockenstandort am Wasser, an dem sich Kleintiere ansiedeln können.

„Wir machen hier viel, damit unser Kraftwerk naturverträglich ist“, betont Thomas Wunderlich, der wie sein Bruder Andreas regelmäßig vor Ort ist. Übers Landratsamt Günzburg hatten die beiden von einer Fördermöglichkeit durch das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Schwaben erfahren: Die in Krumbach ansässige Behörde unterstützt im Rahmen der bayernweiten Förderinitiative „FlurNatur“ Projekte zum Erhalt der biologischen Vielfalt. Im Fall des Umgehungsgerinnes bei der Humprechtsmühle förderte das ALE die Baukosten mit 75 Prozent.

„In Anbetracht der nicht einfachen örtlichen Gegebenheiten haben Thomas und Andreas Wunderlich viel für die Natur herausgeholt“, lobt Projektleiterin Lisa Besch vom ALE. Sie war dabei, als das Gerinne vor Kurzem erstmalig geflutet wurde. Seitdem fließt das Wasser durch die naturnahe Umgehung und Fische wie Bachforelle und Äsche können sicher zu ihren Laichhabitaten wandern.

Text: Andreas Langer, Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben

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